Pflegetipps für die Küche: Von Echtholz über Glas bis Edelstahl

Damit Ihre Küche lange Zeit hygienisch und sauber bleibt, muss sie nicht nur regelmäßig gereinigt, sondern vor allem mit den richtigen Pflegemitteln sauber gehalten werden. Denn die verschiedenen Materialien in Ihrer Küche reagieren unterschiedlich auf Wasser, Säuren oder andere Bestandteile von Reinigungs- und Pflegemittel. Aber auch mit kratzigen Schwämmen oder Mikrofasertüchern können Sie bei manchen Materialien unbeabsichtigt Schäden verursachen. Achten Sie bei der Reinigung und Pflege Ihrer Küche stets auf die Hinweise der Hersteller.

Oberfläche wird mit Handschuhen und einem Tuch gereinigt

Wie oft sollte die Küche gereinigt werden?

Ist eine Küche regelmäßig in Gebrauch, sind Verschmutzungen wie Fettspritzer oder verschüttete Flüssigkeit keine Seltenheit. Entfernen Sie diese am besten sofort mit einem feuchten Tuch und etwas mildem Reinigungsmittel, bevor sie einziehen oder einbrennen können. An den Küchenoberflächen setzen sich beim Kochen schnell Kochdünste ab, an denen Staub hängen bleibt und Verschmutzungen bildet. Aus diesem Grund sollte die Küche wöchentlich gereinigt werden. Die Spüle und Arbeitsflächen, bei denen durch den Kontakt mit Lebensmittel besondere Hygiene notwendig ist, sollten täglich gereinigt werden. Zweimal pro Jahr steht eine intensive Grundreinigung der Küche an, während der Flächen aus Echtholz mit Holzöl gepflegt und Steinplatten imprägniert werden sollten.

Oberfläche wird mit Handschuhen, Putzmittel und einem Tuch gereinigt
Detailaufnahme einer dunklen Küchenarbeitsplatte mit Herd und Waschbecken

Pflegetipps für Küchenoberflächen aus Echtholz

  • feuchtigkeitsempfindlich
  • lauwarmes Wasser und neutrale Reiniger
  • Ledertücher oder weiche, nicht fusselnde Tücher
  • Jährliche Basispflege mit Holzöl

Echtholzküchen sind sehr feuchtigkeitsempfindlich und müssen deshalb vorsichtig gereinigt und regelmäßig gepflegt werden, damit die Oberflächen nicht rissig werden. Wenn Sie auf Ihrer Arbeitsplatte aus Echtholz mit wasserhaltigen Zutaten wie Gemüse oder Obst gearbeitet haben, wischen Sie diese zeitnah ab, damit das Holz nicht aufquillt. Nutzen Sie dafür ein Ledertuch oder ein weiches Baumwolltuch und ein wenig lauwarmes Wasser. Verschütteter Saft oder Alkohol sollte sofort mit einem Papiertuch abgetupft und keinesfalls abgerieben werden, damit sie nicht in die Oberfläche eindringen können.

Beim Kochen sollten Sie in einer Echtholzküche stets durch den Dunstabzug oder geöffnete Fenster für ausreichend Belüftung sorgen, damit sich kein Wasserdampf auf den feuchtigkeitsempfindlichen Oberflächen absetzen kann. Reinigen Sie den Fettfilter Ihres Dunstabzugs wöchentlich, da er sonst wirkungslos gegenüber Wasserdampf ist. Wischen Sie Kondenswasser auf den Küchenschränken neben dem Dunstabzug nach dem Kochen sofort weg. Stellen Sie keine Elektrogeräte wie Eierkocher, Wasserkocher oder Kaffeemaschinen unter Hängeschränken auf, da diese durch den Wasserdampf aufquellen können.

Bei Flecken und Verschmutzungen reicht etwas ph-neutrales Reinigungsmittel. Achten Sie darauf, dass dieses für Küchenmöbel vorgesehen ist und verwenden Sie in Ihren Echtholzküchen kein Spülmittel. Reiben Sie Verschmutzungen vorsichtig in Holzfaserrichtung heraus. Wischen Sie nach dem Verwenden von Reinigungsmitteln immer mit einem nicht zu nassen Lappen nach, damit sich das Reinigungsmittel nicht im Holz absetzt.

Trocknen Sie die Arbeitsfläche nach der Reinigung gründlich mit einem Handtuch aus Baumwolle ab.

Kleine Risse oder Kerben im Echtholz können Sie mit einem silikonfreien Möbelöl behandeln. Besonders gut eignet sich dafür Leinöl, da es schnell in das Holz einzieht. Geben Sie dem Holz nach der Behandlung ausreichend Zeit zum Trocknen, um die ursprüngliche Geschmeidigkeit wiederherzustellen. So erhält das Holz eine gute Widerstandsfähigkeit gegen Schmutz und eine seidige Oberfläche, die sich leichter reinigen lässt. Auch beim Ölen sollten Sie nur in Holzfaserrichtung arbeiten. Achten Sie darauf, dass in Leinöl getränkte Baumwolltücher selbstentzündlich sind und in einer geschlossenen Blechdose aufbewahrt werden müssen.

Echtholzküchen verändern im Laufe der Zeit ihren Farbton. Dieser Effekt wird durch direkte Sonneneinstrahlung beschleunigt, sodass Sie zum Schutz Ihrer Küchenfronten ein Rollo oder eine dünne Gardine an den Küchenfenstern anbringen sollten, damit der Lichteinfall gleichmäßig erfolgt und nicht einige Schränke schneller als andere ausbleichen.

schwarze küche mit Kücheninsel in dunkel mit Marmor details

Pflegetipps für Küchenoberflächen aus Stein, Granit oder Marmor

  • Empfindlich gegenüber scharfen Reinigern
  • Steinpflegemittel
  • Jährliche Auffrischung der Imprägnierung

Marmor, Granit und Naturstein unterscheiden sich in ihren Anforderungen. Je nach verwendeter Steinart sind die Küchenoberflächen unterschiedlich empfindlich gegenüber Hitze und Kratzer oder Flecken. Fragen Sie unbedingt bei Ihrem Küchenhersteller nach, um keine Schäden an Ihren Küchenoberflächen zu verursachen.

Grundsätzlich sind Steinoberflächen anfällig gegenüber säurehaltigen und scharfen Reinigern, sodass diese vermieden werden sollten. Von einer Marmoroberfläche sollten Spritzer und verschüttete Flüssigkeiten mit Säureanteil wie Fruchtsaft schnell entfernt werden. Auch handelsübliches Geschirrspülmittel kann unschöne Flecken auf dem Stein verursachen. Verwenden Sie zur Reinigung am besten lauwarmes Wasser mit einem speziellen Steinpflegemittel für die verbaute Steinart.

Natursteinplatten werden durch den Hersteller imprägniert, sodass sie feuchtigkeitsunempfindlich sind. Diese Imprägnierung sollte jährlich aufgefrischt werden, damit Wasser nicht zu tief in die Poren des Steins eindringen kann. Verwenden Sie keine Hausmittel oder Reiniger, die die Imprägnierung angreifen könnten.

Pflegetipps für Küchenoberflächen aus Glas

  • Empfindlich gegenüber Kratzern
  • Glasreiniger oder lauwarmes Wasser und Essig
  • Weiche Schwämme oder Antistatik-Tücher

Entfernen Sie Staub mit einem trockenen Antistatik-Tuch von der Glasoberfläche. Flecken und andere Verschmutzungen können Sie leicht mit einem weichen Baumwolltuch, lauwarmem Wasser und einem Spritzer Essig. Auch handelsübliche Glasreiniger sind für die Reinigung der Küche geeignet.

Da die Glasflächen anfällig für Kratzer und kleine Risse sind, müssen säure- und floridhaltige Reiniger sowie alkalische Waschlaugen vermieden werden. Achten Sie bei den Baumwolltüchern darauf, dass sie sauber und frei von Staub- und Sandpartikeln sind, die das Glas zerkratzen könnten. Verwenden Sie keine Stahlwolle, Rasierklingen oder ähnlich scharfe Gegenstände zur Entfernung von hartnäckigen Verschmutzungen.

Über die regelmäßige und behutsame Reinigung hinaus ist bei Glasoberflächen keine weitere Pflege notwendig. Da Glas nur bedingt hitzebeständig ist, sollte immer ein Untersatz unter heißen Töpfen verwendet werden. Schneiden Sie nicht direkt auf der Glasfläche, sondern verwenden Sie ein Schneidebrett, um Beschädigungen zu vermeiden.

Glaselemente in einer dunklen Küche

Pflegetipps für Küchenoberflächen aus Edelstahl

  • Unempfindliches und hygienisches Material
  • Warmes Wasser und Spülmittel
  • Essigreiniger zur Beseitigung von Kalkflecken

Edelstahl ist pflegeleicht, leicht zu reinigen und besonders hygienisch. Zur Reinigung reicht in der Regel heißes Wasser mit etwas handelsüblichem Spülmittel aus. Spezialreiniger sind bei einer Edelstahlfläche nicht notwendig.

Da Edelstahl anfällig für Wasserflecken und Kalkablagerungen ist, reiben Sie die Oberfläche nach der Reinigung sorgfältig trocken, um Streifen und Schlieren zu vermeiden. Dazu sind Handtücher aus Baumwolle oder Papiertücher gut geeignet. Dies ist in Regionen mit stark kalkhaltigem Leitungswasser besonders wichtig.

Lassen Sie nasse Putztücher und Spültücher nicht auf der Edelstahl-Oberfläche liegen, um Kalkflecken zu vermeiden. Sollten sich doch einmal Kalkflecken in Ihrer Edelstahlküche bilden, können Sie diese mit wenigen Tropfen Essigreiniger entfernen. Hartnäckige Kalkablagerungen auf Edelstahl lassen sich mit einer 25-prozentigen Essiglösung entfernen. Spülen Sie danach mit klarem Wasser nach und trocknen Sie die Fläche ab.

Verzichten Sie bei der Reinigung auf scheuernde Putzmittel wie Scheuermilch, da sie das Material zerkratzen. Auch Stahlwolle sollte vermieden werden, da diese rostende Eisenpartikel abgeben und die Oberfläche beschädigen können. Auch Desinfektionsmittel, Bleichmittel und säure-, salz- oder chloridhaltige Reinigungsmittel schaden dem Edelstahl.

Fronten von Küchengeräten aus gebürstetem Edelstahl müssen vorsichtig und nur in Schleifrichtung geputzt werden, um die matte Oberfläche langfristig zu erhalten.

Reinigungssprays auf Silikon-Öl-Basis schützen mehrere Tage lang vor Fingerabdrücken und Fettflecken, die auf Edelstahlflächen schnell sichtbar sind. Bei der Reinigung mit Spülmitteln wird die Schutzschicht wieder entfernt.

Flugrost, der zumeist durch verschmutzte Topfböden oder Putztücher entsteht, lässt sich mit einer dickflüssigen Paste aus Weinstein und Wasser entfernen.

Pflegetipps für matte oder glänzende Lackoberflächen in der Küche

  • Empfindlich gegenüber Kratzern
  • Lauwarmes Wasser und Spülmittel
  • Weiche Baumwolltücher
  • Anti-Fingerprint Oberfläche

Bei lackierten Küchen wird zwischen matt und glänzend und zwischen Echtlack und Folienbeschichtung unterschieden. Folienbeschichtete Fronten sind relativ pflegeleicht, während Echtlack unempfindlicher gegenüber Kratzern und dadurch lange beständig ist. Beide Varianten sollten niemals trocken gereinigt werden. Verwenden Sie keine Mikrofasertücher, die die Oberfläche zerkratzen. Verwenden Sie ein weiches, sauberes Baumwolltuch oder Ledertuch, lauwarmes Wasser und etwas mildes Spülmittel oder neutralen Reiniger zum Lösen von hartnäckigen Verschmutzungen.

Farbig lackierte Oberfläche, egal ob matt oder glänzend, sollten nur mit einem weichen Tuch und einem milden Spülmittel gereinigt und danach trockengerieben werden. Üben Sie dabei keinen starken Druck aus, um Verglänzungen zu vermeiden.

Matte Lackfronten sind in der Pflege fordernder als die glänzende Variante, da sich Schmutz leicht in der angerauten Oberfläche absetzt. Entfernen Sie Spritzer und Verschüttetes am besten sofort mit einem saugfähigen Küchenpapier. Achten Sie darauf, Flecken auf den Lackfronten nur abzutupfen und nicht abzureiben, damit sie nicht in die Oberfläche eindringen.

Auf einer matten Küchenfront ist beinahe jeder Fingerabdruck sichtbar. Abhilfe schaffen Anti-Fingerprint Oberflächen, bei denen die Küchenfronten in der Herstellung mit einer zusätzlichen Schutzschicht versehen werden.

Reinigen Sie Lackfronten niemals trocken und verwenden Sie keine Mikrofasertücher oder Schmutzradierer, die die Oberflächen zerkratzen. Scheuermilch oder kratzige Schwämme sollten auf keinen Fall bei folienbeschichteten oder echtlackierten Oberflächen eingesetzt werden. Auch lösungsmittelhaltige Reiniger wie Glassprühreiniger, Terpentin, Benzin oder silikonhaltige Möbelpflegemittel sollten nicht verwendet werden. Zur Beseitigung von hartnäckigen Verschmutzungen ist die Reinigung mit einer Autopolitur möglich. Bitte testen Sie diese vorab an einer unauffälligen Stelle, um eine großflächige Beschädigung zu vermeiden.

Soft schwarze Küche
Küche in weiß glänzend

Pflegetipps für Küchenoberflächen aus Kunststoff

  • Pflegeleicht und unkompliziert zu reinigen
  • Lauwarmes Wasser und Spülmittel oder Essigreiniger
  • Weiche Baumwolltücher und Schwämme

Kunststoffoberflächen sind besonders pflegeleicht und einfach zu reinigen. Grundsätzlich ist Kunststoff unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und auch scharfen Reinigungsmitteln, trotzdem sollten Sie eher auf milde, gesundheitsschonende Reiniger setzen, da diese für den Gebrauch in der Küche völlig ausreichend sind.

Die meisten Verschmutzungen auf Ihrer Arbeitsplatte aus Kunststoff lassen sich mit lauwarmem Wasser und einem milden Spülmittel lösen. Ein gutes Reinigungsmittel ist Essigreiniger, mit dem Sie auch hartnäckige Verschmutzungen entfernen können. Vermeiden Sie den Einsatz von Scheuermilch, kratzigen Schwämmen und säurehaltigen Reinigungsmitteln, die die Oberflächen angreifen und spröde machen. Verwenden Sie keinen Glassprühreiniger, da dieser Alkohol als Lösemittel enthält, der zu Quellschäden führen kann.

3 grundsätzliche Pflegetipps für die Küche

  1. Vermeiden Sie bei der Reinigung Ihrer Küche aggressive Chemikalien und Scheuermilch, da diese die Oberflächen beschädigen können. In den meisten Fällen reichen lauwarmes Wasser, ein weiches, sauberes Baumwolltuch und einige Tropfen neutraler Reiniger oder Spülmittel aus. Probieren Sie neue Reinigungs- und Pflegemittel immer an einer unauffälligen Stelle aus, um die Verträglichkeit mit dem verbauten Material zu testen. Nutzen Sie keine Mittel wie Bohnerwachs, Dampfstrahler oder Möbelpolitur, da diese nicht für die Küchenoberflächen geeignet sind.
  1. Stellen Sie keine heißen Töpfe oder Pfannen direkt auf die Arbeitsflächen, Fugen und Stoßkanten, sondern verwenden Sie immer Untersetzer, um das Material zu schonen. Achten Sie darauf, dass die Fugen und Vorderkanten der Arbeitsplatte stets trocken sind, damit sie nicht aufquellen. Hängen Sie keine nassen Tücher über die Arbeitsplatten. Wischen Sie verschüttete Flüssigkeit umgehend weg und trocknen Sie die Flächen ab, damit sich keine Staunässe bildet.
  1. Achten Sie schon beim Kauf Ihrer neuen Küche auf pflegeleichte Materialien. Grifflose Fronten sind einfach und effizienter zu reinigen als Küchen mit Griffen. Auch Landhausküchen mit Kassetten- und Rahmenfronten benötigen mehr Aufwand in der Reinigung als moderne Küchen mit glatten Fronten. Matte Oberflächen haben eine angenehme Ästhetik und Haptik, in ihnen kann sich aber Staub und Verschmutzungen leichter absetzen, sodass mehr Zeit für die Reinigung der Küche benötigt wird. Fragen Sie bei Ihrem Küchenberater nach, welche Materialien und welche Gestaltung der Küche für Sie am besten geeignet sind.